Mit dem Frühling beginnt für viele Outdoor-Begeisterte endlich wieder die schönste Zeit des Jahres: Raus in die Natur, rauf auf die Berge, rein ins Abenteuer. Doch der Übergang vom Winter zur warmen Jahreszeit bringt besondere Herausforderungen mit sich – vor allem in alpinem Gelände. Denn: Während unten schon die ersten Blumen blühen, wartet oben oft noch vereinzelt Schnee, Eis und Kälte.
In diesem Beitrag erfährst du, worauf du beim Wandern und Klettern im Frühjahr 2025 achten solltest – von der richtigen Bekleidung über die Tourenplanung bis zu typischen Gefahren in höheren Lagen. Ideal für alle, die sich sicher und gut vorbereitet in die Saison starten wollen.
Inhaltsverzeichnis
🌼 Start in den Frühling 2025
Der Frühling beginnt oft mild, aber trügerisch: Während die Sonne im Tal schon kräftig wärmt, bleibt es in höheren Lagen kühl – und in der Nacht sogar frostig. Die Temperaturschwankungen zwischen Morgen und Nachmittag können 15 °C oder mehr betragen.
Gleichzeitig zieht sich der Schnee langsam aus den Tallagen zurück, und viele Wanderwege werden wieder begehbar. Die wachsende Natur, erste Blumen und längere Tage laden zu Bewegung an der frischen Luft ein.
Wandern, Laufen, Klettern und Radfahren starten in die neue Saison – viele Menschen entdecken in dieser Zeit neue Routen, setzen sich sportliche Ziele oder wollen nach dem Winter einfach wieder draußen aktiv werden. Doch bevor es losgeht, sollte man die Ausrüstung prüfen: Schuhe, Jacke, Rucksack, ggf. Steigeisen – alles nochmal durchsehen.
Nicht vergessen: In den höheren Bergen ist der Winter noch präsent – hier bleibt es eine Weile eine „Mischsaison“. Wer mag, kann sogar noch Tourenski einpacken. Gleichzeitig ist das Frühjahr ideal für leichtere Wanderungen und erste Klettersteige – vor allem in südseitigen Regionen oder tiefer gelegenen Tälern.
🥾 Wandern und Klettern zum Jahresbeginn
Der Frühling ist perfekt für einen sanften Start. Die Kondition nach dem Winter ist bei vielen noch im Aufbau – da sind moderate Wanderungen ideal.
Gerade im Frühling sind viele Wege noch feucht, weich oder rutschig – Trittsicherheit ist Pflicht. Schmelzwasser, Matsch und vereinzelt liegende Schneefelder machen den Untergrund unberechenbar.
Für Kletterfans: Südseitige Klettergebiete trocknen bei Sonne schnell ab und sind früher begehbar als viele denken. Besonders beliebt im Frühjahr sind Touren rund um den Chiemgau, das Inntal, die Berchtesgadener Alpen oder den Tegernsee.
Wichtig: Früh losgehen – vormittags sind die Wege meist besser zu gehen, nachmittags wird’s oft feucht oder neblig. Und: Die erste Tour der Saison sollte nie überschätzt werden. Besser sanft starten und die Form langsam aufbauen.
🧥 Bekleidung – welche Temperaturen muss sie abdecken?
Die größte Herausforderung beim Wandern im Frühling ist die richtige Bekleidung. Morgens kann es nahe am Gefrierpunkt sein, während es mittags – je nach Höhe – schon 15 bis 20 °C erreicht. Ab ca. 1500 m bleibt es meist deutlich kühler.
Unser Tipp: Zwiebelprinzip. Die Kleidung wird in Schichten aufgebaut – so kann man flexibel auf Wetter und Anstrengung reagieren:
- Base Layer: Funktionsunterwäsche, die Feuchtigkeit vom Körper wegtransportiert
- Midlayer: Fleece oder dünner Pulli als wärmende Schicht
- Außenschicht: Leichte Jacke (Softshell oder Hardshell), die Wind und leichten Regen abhält
- Für den Gipfel oder windige Passagen: dünne Mütze, Handschuhe und ggf. eine wärmende Weste
Ein trockenes Shirt für danach gehört ebenfalls in den Rucksack – damit man in der Pause nicht auskühlt.
❓ Oft unklar: Was packt man überhaupt ein?
Gerade im Frühjahr ist Packen eine kleine Wissenschaft. Zu viel ist unpraktisch, zu wenig riskant. Deshalb hier ein paar Basics, die auf keiner Frühlingstour fehlen sollten:
- Leichte Wind- oder Regenjacke (fast immer nötig)
- Handschuhe und Mütze – auch wenn’s unten warm ist
- Ersatzshirt für nach dem Aufstieg
- Sonnenbrille, Sonnencreme und Mütze gegen UV-Strahlung
- Erste-Hilfe-Set & Notfallfolie bei alpinen Touren
- Bei Klettersteigen: Helm, Gurt, Klettersteigset
- Leichte Snacks und ausreichend Wasser
- Karte, GPS oder Offline-Navigation
- Tour individuell anpassen – je nach Erfahrung, Route und Wetterlage
🏔 Bergwandern im Frühjahr – je höher, desto mehr Schnee
Eine typische Herausforderung im Frühjahr: Der Übergang von Frühling zu Winter, je höher man steigt. Ab ca. 1200–1500 m kann noch Altschnee liegen, besonders auf Nordseiten oder in Rinnen.
- Wege sind oft matschig, rutschig oder von Schneefeldern bedeckt
- Trittsicherheit auf Altschnee ist enorm wichtig – Stürze können gefährlich sein
- Gamaschen oder wasserdichte Schuhe verhindern nasse Füße
- Wanderstöcke geben zusätzliche Stabilität in rutschigem Gelände
- Lawinenreste können vereinzelt noch gefährlich sein – Infos vorab einholen
- Wege über 1800–2000 m sind meist erst ab Juni schneefrei
- Südseitige Routen sind früher begehbar – gut für Frühlingstouren geeignet
- Lokale Bedingungen am besten beim Alpenverein, Hütten oder Bergschulen erfragen
❄️ Schnee & Eisflächen: Gefahr und Planung
Nicht selten stößt man im Frühjahr auf vereiste Stellen oder hart gefrorene Schneeflächen, besonders in der Früh. Diese Stellen sind rutschig und oft schwer einzuschätzen.
- Morgens ist Schnee oft hart und glatt, mittags sulzig und schwer
- Besonders gefährlich: Schneefelder auf schmalen Graten oder Steigen
- In steileren Lagen sind Grödel oder Leichtsteigeisen empfehlenswert
- Unsicher? Lieber umkehren – Sicherheit geht vor
- Vorab auf Webcams oder Wetterdienste schauen
- GPS und Offline-Karten helfen bei verschneiten Wegmarkierungen
- Achtung bei Schneebrücken über Bäche – oft nicht tragfähig
- Ein Ausrutscher auf hartem Firn kann weit führen – also vorausschauend gehen
🧴 Sonnenschutz & Lichtspiegelung – oft unterschätzt
Die Frühjahrssonne ist tückisch. Gerade in Höhenlagen ist die UV-Strahlung intensiver, und Schnee reflektiert sie zusätzlich.
- Immer Sonnencreme mit hohem LSF (30+) verwenden
- Auch Lippen, Ohren und Nase eincremen
- Sonnenbrille mit guter Filterkategorie – schützt die Augen und verbessert Sicht
- Schnee, Wasser und Felsen reflektieren Licht – Blendung kann zur Gefahr werden
- Gletscherbrillen oder Sportbrillen mit Seitenschutz sind in Höhenlagen ideal
- Auch bei Wolken ist UV-Schutz nötig
- Eine leichte Mütze schützt zusätzlich vor Hitze und Sonnenbrand
- Guter Sonnenschutz = bessere Konzentration & weniger Ermüdung
👕 Wechselkleidung – klein im Gewicht, groß im Nutzen
Wechselkleidung wird oft unterschätzt – aber sie entscheidet darüber, ob man nach der Tour ausgekühlt oder wohlfühlend zurückkommt.
- Ein trockenes Shirt nach dem Aufstieg hilft gegen Auskühlung
- Bei nassem Untergrund: Ersatzsocken
- Je nach Tour: leichte Ersatzhose
- Auch bei Tagestouren sinnvoll – für plötzlichen Wetterwechsel
- Auf Hüttentouren Pflicht: Wechselwäsche für den Abend
- Kleidung leicht & kompakt wählen – aber nicht weglassen
- Wer trocken bleibt, regeneriert schneller und bleibt leistungsfähiger
- Wechselkleidung gehört zur Sicherheitsausrüstung – genau wie Karte oder Wasser
Fazit: Frühling = Flexibilität, Vorbereitung und Achtsamkeit
Der Frühling bringt frische Energie – aber auch einige Unwägbarkeiten. Wer im März, April oder Mai in die Berge startet, sollte sich bewusst sein: Es ist nicht mehr Winter, aber auch noch kein stabiler Sommer. Der Schlüssel liegt in guter Vorbereitung, dem richtigen Equipment und der Bereitschaft, spontan umzudisponieren.
Wir bei Sport Kaiser helfen euch gerne dabei, eure Ausrüstung frühjahrsfit zu machen – vom passenden Wanderschuh bis zur idealen Jacke. Kommt vorbei, lasst euch beraten – und startet sicher, leicht und gut ausgerüstet in die neue Saison.